Beschreibung
Der Seegang in der Nordsee ist insbesondere durch das lokale und nordatlantische Windregime geprägt. Lange Dünung aus dem Nordatlantik und lokale kurze, aber steile Windsee machen die Nordsee zu einem gefährlichen Seegebiet für Seeschifffahrt, Küstenschutz und Offshore-Aktivitäten.
Klimatologisch interessant sind u.a. hohe nordwestliche Seegangszustände, die mit extremen Hochwasserständen (s. Klimainformationsdienst Meeresspiegel) zusammenfallen und so eine Gefahr für Offshore- und Küstenbauwerke darstellen.
Zielgruppe
Der Dienst richtet sich an Nutzer die mit folgenden Themen befasst sind:
- Seeschifffahrt
- Küsten- und Deichschutz
- Offshoreraumplanung
- Offshorebauwerkplanung, -bau und –betrieb
- Rückversicherungswirtschaft
- Tourismus in Küstenzonen
Wissenschaftlicher Hintergrund
Durch den Klimawandel werden vermehrt extreme Wind- bzw. Sturmereignisse erwartet. Diese bilden sich im Seegang ab, so dass auch mit häufigeren extremen Seegangszuständen zu rechnen ist.
Für spezielle Anwendungszwecke wie bspw. den Bau von Offshore-Windparks werden oft klimatologische Hindcasts gerechnet und statistisch ausgewertet, um bspw. Bauwerksdimensionierungen, Zugangswahrscheinlichkeiten u.a. zu bestimmen.
Operationelle Seegangsmessungen werden vom BSH seit 1989 in der Deutschen Bucht und in der südlichen Ostsee durchgeführt. Die dabei generierten Daten sollen klimatologisch aufbereitet werden. Dies geschieht schon quasi-operationell im Rahmen der BSH-Berichte zum Nordseezustand und der für Helcom jährlich aktualisierten „Environmental Fact Sheets“ zum Wellenklima in der Ostsee.