Beschreibung
Das Wissensportal bündelt umfangreiche Informationen zum Thema Dachbegrünung in Hamburg und bietet weitere hilfreiche Materialien. Der „Leitfaden zur Planung von Dachbegrünung“ bietet beispielsweise eine Argumentationshilfe in der verbindlichen Bauleitplanung und bei Baugenehmigungsverfahren. Das von der Behörde für Umwelt und Energie im Verbund mit der HafenCity Universität Hamburg entwickelte Instrumentarium zur Förderung von Gründächern kann auch bundesweit eingesetzt werden.
Das Wissensportal
- bündelt Informationen zum Thema Dachbegrünung in Hamburg.
- stellt Informationsmaterial (z. B. Broschüre, Faltblatt, Plakate) bereit.
- weist auf aktuelle Veranstaltungen (z. B. Workshops, Exkursionen, Schulungs- und Informationsveranstaltungen) hin.
- dokumentiert den Wettbewerb „Hamburger Preis für grüne Bauten“ mit Präsentationen aller prämierten und eingereichten Projekte.
- ist ein Leitfaden zur Planung von Dachbegrünung.
- weist auf Fördermöglichkeiten hin und enthält ein webbasiertes Tool zur Berechnung der Förderung von Gründächern.
- liefert Expertise zur ökonomischen Bewertung von Gründächern.
- weist auf rechtliche Aspekte und Instrumente hin.
Zielgruppe
Bundes- und Landesverwaltung, Kommunalverwaltung, Unternehmen und Wirtschaftsverbände, Bürgerinnen und Bürger.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Anfang April 2014 hat der Hamburger Senat die Gründachstrategie inklusive eines Förderprogramms von drei Millionen Euro beschlossen. Seit Anfang 2015 können bis Ende 2024 die Fördermittel beantragt werden. Die Abwicklung des Förderprogramms liegt bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank. In diesem Kontext wurde das Portal 2014 veröffentlicht.
Die inhaltliche Entwicklung und Umsetzung der Gründachstrategie wurde mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU) aus dem Fördertopf DAS „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ unterstützt. In dem Zusammenhang wurde die Hamburger Gründachstrategie wissenschaftlich von der HafenCity Universität begleitet. Neben der inhaltlichen Unterstützung erhoben die Wissenschaftler Messdaten zum Wasserrückhalt und damit zur wasserwirtschaftlichen Wirksamkeit von Gründächern. Sie untersuchten, wie Gründächer insbesondere bei Starkregenereignissen für den Regenwasserrückhalt optimiert und ob sogenannte Klimakennzahlen für den stadtklimatischen Nutzen unterschiedlicher Flächen ermittelt werden können. Dazu wurden bei drei neuen Wohngebäuden der städtischen Wohnungsbaugesellschaft SAGA sowie auf dem Dach der HafenCity Universität Hamburg Messeinrichtungen zur Abflussmessung von Regenwasser installiert. Die Dächer der Wohngebäude wurden zum Vergleich mit drei unterschiedlichen Begrünungssystemen ausgestattet.
Die Hamburger Gründachstrategie wird seit 2017 um Fassadenbegrünung erweitert. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fördert das Vorhaben mit dem Titel „Bau nie ohne. Grün in allen Dimensionen“ im Rahmen des Forschungsfeldes „Green Urban Labs“ im Forschungsprogramm für Experimentellen Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt). Weiterhin werden im Projekt „Clever kombiniert“ intelligente Lösungen erarbeitet, um die Flächenkonkurrenz zu bewältigen und Klimaschutz und Klimaanpassung integriert zu betrachten. Das Prinzip der Multicodierung, also der sinnvollen Überlagerung verschiedener Funktionen und deren Verknüpfung auf den Flächen, bietet beispielsweise die Nutzung von Dachflächen für die Energiegewinnung durch Photovoltaikanlagen, die Klimaanpassung durch Begrünung sowie die Erholung durch die Schaffung von zugänglichen Dachflächen mit Sitzgelegenheiten. Clever kombiniert wird durch das BMU im Programm DAS für den Zeitraum von 3 Jahren bis Juli 2021 gefördert.
Hamburg mit seinen Erfahrungen berät außerdem im Rahmen der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI) des Bundesumweltministeriums acht polnische Städte bei der Einführung von Strategien zur Gebäudebegrünung und Regenwasserbewirtschaftung. Das Projekt mit dem Titel “GRAD: Grüne Dächer für die Anpassung an den Klimawandel in städtischen Räumen” läuft bis Herbst 2020.