Wofür haben Sie den Monitoringbericht 2015 genutzt?
Wir haben hier im Referat Klimaschutz, Luftqualität, Nachhaltigkeit einen Indikatorenkatalog entwickelt, um zu ermitteln, wie und wie stark die Auswirkungen des Klimawandels Brandenburg treffen und Erfolge und auch Misserfolge im Umgang mit dem Klimawandel dokumentieren zu können. Bei der Festlegung der Indikatoren für das Land Brandenburg haben wir uns an dem Monitoringbericht der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel orientiert. Wir haben den DAS-Monitoringbericht durchgesehen und überprüft, welche der inhaltlichen Fragen auch das Land Brandenburg interessiert. Beispielsweise ist das Thema Küstenschutz für uns weniger von Bedeutung. Dann haben wir geschaut, wie wir unsere vorhandenen Daten nutzen können, um die Fragen zu beantworten. Wo wir keine Daten haben, haben wir zum Teil auf die Daten aus dem Monitoringbericht zurückgegriffen. Einige der Fragestellungen aus dem Monitoringbericht haben wir zudem präzisiert und an die Themen im Land Brandenburg angepasst. Grundsätzlich haben wir also immer geschaut, was steht im DAS-Monitoringbericht des Bundes und wie können wir daran anknüpfen.
Außerdem war der Monitoringbericht der DAS auch argumentativ im Umgang mit anderen Behörden eine große Hilfe. Bei der Zusammenstellung der nötigen Daten sind wir auf die Zuarbeit der Behörden angewiesen. Hier war der Verweis auf den DAS-Monitoringbericht oft hilfreich, um die Relevanz und Notwendigkeit der Aktivitäten aufzuzeigen.
Was fanden Sie an dem Dienst besonders hilfreich?
Die Indikatoren des DAS-Monitoringberichts enthalten Querverweise auf andere Indikatoren, zu denen ein inhaltlicher Bezug besteht. Das fanden wir sehr hilfreich, auch wenn wir dies in unserem Klimawandelmonitoring so noch nicht umsetzen konnten. Wir haben zunächst eine Bestandsaufnahme durchgeführt, die wir in unserem so genannten Basisbericht veröffentlich haben.
Was könnte der Dienst besser machen? Was hätten Sie sich noch gewünscht?
Im DAS-Monitoringbericht wurden zum Teil Indikatoren verwendet, die auf einer anderen Datenbasis beruhen, als in den Bundesländern vorhanden ist. Ein Beispiel dafür ist der Indikator „Hitzebedingte Todesfälle“. In den Monitoringberichten der Länder werden daher oft andere Datensätze und auch anderen Berechnungsmethoden verwendet als im Monitoringbericht des Bundes. Hier kann Erklärungsbedarf entstehen, wenn dadurch Abweichungen zwischen den Indikatoren in Bund und Land entstehen. Wenn die Landesindikatoren an die Bundesindikatoren angepasst werden, ist dies ebenfalls meist erklärungswürdig, weil sich Abweichungen zu vorherigen Monitoringberichten des Landes ergeben. Hier wäre eine stärkere Vereinheitlichung zwischen den Bundes- und Landesindikatoren wünschenswert gewesen.
Carsten Linke
Landesamt für Umwelt Brandenburg, Referat Klimaschutz, Luftqualität, Nachhaltigkeit